Sofern Sie als niedergelassene Ärztin oder Arzt, Praxismanager oder MFA arbeiten, haben Sie es sicherlich zu spüren bekommen. Qualifiziertes medizinisches Fachpersonal ist wie vom Erdboden verschluckt. Stellen, für deren Besetzung noch vor wenigen Jahren ein paar Anfragen im Umfeld oder eine kleine Stellenanzeige ausgereicht haben, bleiben heute teilweise jahrelang unbesetzt. Auf die Gründe und mögliche Lösungen für diese Missstände geht die CREATORY-Blogreihe FACHPERSONALFLAUTE ein.
Was sind aktive Kandidaten?
Aktive Kandidatinnen und Kandidaten sind potenzielle Bewerberinnen und Bewerber im klassischen Sinne: Sie sind entweder frisch ausgebildet und suchen ihren ersten Job. Vielleicht sind sie auch frisch umgezogen und arbeitssuchend. Genauso kann jemand in seiner oder ihrer aktuellen Position unglücklich sein und sieht sich nach Alternativen um – entweder im gleichen Feld oder als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger. Diese Kandidatinnen und Kandidaten halten Ausschau in fachspezifischen und fachunspezifischen Stellenportalen, haben dort vielleicht sogar Benachrichtigungen aktiviert und lassen ihr Umfeld wissen, dass sie aktiv auf Jobsuche sind.
Aktiven Kandidatinnen und Kandidaten suchen Sie als Arbeitgebenden auf und haben häufig eine gefestigte Vorstellung Ihres nächsten Jobs. Sie sind aber ebenso häufig darauf angewiesen möglichst bald eine Stelle zu finden. Der hohe Personalmangel stärkt jedoch die Verhandlungsposition dieser Bewerberinnen und Bewerber, da Sie oft reichlich Möglichkeit hatten sich über die aktuelle Arbeitsmarktsituation zu informieren.
Was sind passive Kandidatinnen?
Passive Kandidatinnen und Kandidaten sind potenzielle Bewerberinnen und Bewerber im unkonventionelleren Sinne: Sie sind das, was man gemeinhin als Laufkundschaft bezeichnen könnte. Passive Kandidatinnen und Kandidaten suchen nicht aktiv nach einem neuen Job. Sie sind vielleicht noch in einer Stelle gebunden oder befinden sich auf den letzten Metern ihrer Ausbildung. Dennoch sind sie häufig wechselbereit: Unzufrieden mit dem aktuellen Arbeitgeber, Team, Umfeld oder Konditionen. Sie sind offen für eine neue Herausforderung – sie brauchen nur einen Grund, sich dieser anzunehmen. Recruiting, das sich auf passive Kandidatinnen und Kandidaten stützt, versucht dieser Grund zu sein. Passive Kandidatinnen und Kandidaten sind zahlreich, doch benötigen oft gezieltere Überzeugungsarbeit und eine Kommunikation, die eher im Marketing verankert ist, als im klassischen Recruiting.
Sie haben eine neue Stelle oft weniger dringend nötig als aktive Kandidatinnen und Kandidaten, sind dafür aber zahlreich zugänglich und häufig durchaus offen für vielversprechende und attraktive Stellen. Gemeinsam bilden diese Arten von Kandidatinnen und Kandidaten den sogenannten Recruiting-Eisberg.
Mehr dazu, warum die aktuelle Personalsituation so angespannt ist, und was Social Recruiting passiver Kandidatinnen und Kandidaten vom klassischen Recruiting unterscheidet erfahren Sie in unseren verwandten Artikeln!